Montagmorgen. Du öffnest deinen Laptop. Eine neue Woche, ein neuer Versuch. Aber noch bevor du den ersten Kaffee austrinkst, spürst du sie schon wieder: die angespannte Stille im Teamchat, der subtile Seitenhieb in der Mail, das flaue Gefühl im Bauch, wenn du den Weekly Call aufmachst. Es knirscht. Und du weißt: Hier stimmt etwas nicht mehr.
Teamkonflikte sind kein Zeichen des Scheiterns. Sie sind ein Symptom von Wachstumsschmerzen. Wenn Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen, Prägungen und Persönlichkeiten zusammenkommen, reiben sie sich – das ist normal. Die Frage ist nicht ob es kracht, sondern wie wir damit umgehen.
Der Schatten im Raum
Konflikte beginnen selten laut. Meistens schleichen sie sich ein wie Nebel: ein unausgesprochener Ärger hier, ein verletzter Stolz da. Irgendwann entstehen Lager, dann Fronten. Und schließlich arbeiten nicht mehr Menschen miteinander – sondern gegeneinander, oft unbewusst.
In solchen Momenten braucht es nicht mehr Prozesse, sondern mehr Präsenz.
Die Lösung liegt selten in Checklisten oder Tools. Sie liegt in der ehrlichen Begegnung. Denn oft ist der äußere Konflikt nur Ausdruck eines inneren: unerfüllte Bedürfnisse, ungelöste Themen, ungeklärte Erwartungen.
Vom Gegeneinander zum Füreinander
Der erste Schritt zur Lösung ist der Mut zur Wahrnehmung: Was spüre ich wirklich? Was will hier gesehen werden?
Der zweite Schritt ist die Bereitschaft zum Dialog: nicht im Modus von „Wer hat recht?“, sondern im Modus von „Was brauchen wir?“. Es geht nicht um Sieg, sondern um Verbindung.
Der dritte Schritt ist Verantwortung: für das eigene Erleben, für die eigenen Anteile, für die Atmosphäre im Team.
Und dann geschieht oft das Unerwartete: Wo vorher Spannung war, entsteht Klarheit. Wo vorher Rückzug war, entsteht Vertrauen. Wo vorher Vorwurf war, wächst Verständnis.
Monday Light
Vielleicht ist einer dieser Montage der Tag, an dem du in deinem Team nicht auf Harmonie wartest – sondern sie aktiv mitgestaltest.
Indem du eine ehrliche Frage stellst.
Indem du einem Konflikt Raum gibst, statt ihn zu vermeiden.
Indem du den Menschen siehst – nicht nur die Rolle.
Denn echte Teams entstehen nicht durch perfekte Abläufe. Sondern durch gelebte Menschlichkeit – gerade dann, wenn’s unbequem wird.
Lass uns einen Montag dafür nutzen.
Zum Wohle aller fühlenden Wesen.
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Earthly Kingdom
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