Die Weisheit in Marco’s e-book ist auf den ersten Seiten erkennbar. Er schreibt als einfache Methode bei zu vielen Gedanken eben selbst ins Schreiben zu kommen.
Wenn uns die Gedanken bei weltlichen Tätigkeiten ablenken dann kann das auch oft ein Zeichen davon sein, dass wir noch ein Päckchen mit uns herumschleppen. Dieses Päckchen besteht aus unserem vergangenen Erleben. Wir haben oft einen Stresskreislauf der von Ruhe zu Bereitschaft dann zu Aktion und schlussendlich über Integration zurück zur Ruhe führt nicht vollständig durchlaufen. Wird dieser Stresskreislauf unterbrochen weil z.B. eine Aktion nicht zum gewünschten Resultat führt so ist das wie ein Päckchen das wir fortan mit uns herumschleppen. Wie viele derartige Päckchen haben wir? Möglicherweise unzählbare, Gedanken kommen und gehen – in Meditation können wir sie einfach ziehen lassen ohne sie zu bewerten. Aber wenn wir uns auf eine weltliche Tätigkeit fokussieren dann sind diese Gedanken ablenkend, oft auch störend. Wir lassen sie los in dem wir sie akzeptieren und annehmen. Verdrängung lässt das damit Verbundene nicht los.
Eine einfache Möglichkeit der sofortigen Akzeptanz und Annahme ist es, für etwas das uns zu viel ablenkt eine Hauptüberschrift zu finden, diese Hauptüberschrift auf einen Zettel oder modern in Notizen des Smartphones zu schreiben und sich für den Abend vorzunehmen darüber zu reflektieren. Dadurch dass wir den Gedanken auf diese Weise sofort angenommen haben kann er wieder gehen. Mit dieser Übung haben wir dann erstmal Ruhe und Fokuszeit auf der Arbeit. Das Päckchen ist damit aber freilich noch nicht abgelegt.
Am Abend gibt es nun mehrere Möglichkeiten mit dieser Notiz umzugehen. Die erste Möglichkeit haben wir schon gelernt, wir können damit ein kleines Feuer machen. Lassen wir das Feuer tief in unseren Geist wirken und lassen wir los.
Ist unser Geist gewohnt dass alles einen Sinn ergeben muss so spielt manchmal der Geist verrückt wenn er verstehen soll warum man sich etwas aufschreibt um es dann nur wieder zu verbrennen. In diesem Fall gibt es natürlich auch die Möglichkeit ein ganzes Buch über das Thema zu verfassen und dabei intensiv über Lösungen nachzudenken. Es ist eine Möglichkeit der Integration weil wir erkennen dass wir etwas lernen konnten und das Problem ab sofort lösen können.
Diese Methode funktioniert schlechter wenn es sich um ein Problem handelt für das wir keine Lösung mehr schaffen können. Auch derartige Päckchen schleppen wir mit uns herum. Sie bestehen aus der Restaktivität die mit dem Erlebten zusammenhängt und werden wir in diese Richtung getriggert (durch Worte, …) so ergeben sich daraus auch oft übermäßige emotionale Reaktionen weil bei uns der damit einhergehende Film, die übliche Spule, erneut abläuft und wir leiden.
Wir haben dazu eine weitere Möglichkeit mit dem Begriff auf dem Zettel am Abend umzugehen. Setzen wir uns auf einen Sessel und orientieren uns im Raum. Jetzt verbinden wir uns mit etwas das uns wirklich gut gelungen ist und das nichts mit dem aufgeschriebenen Wort zu tun hat. Lassen wir das tief in uns wirken. Dies ist der Zustand den unser System hat wenn der Stresskreis geschlossen ist, wenn wir über Integration zurück zur Ruhe gekommen sind. Es ist im Hier und Jetzt.
In einem Video habe ich gesehen, dass Shaolin Meister Shi Heng Yi ebenfalls dazu rät bei schwierigen Situationen oder Stress sich gedanklich mit solchen Ruheorten zu verbinden. Dies können Urlaubsorte sein oder auch einfach Zeiten der Ruhe.
Sind wir soweit, so denken wir kurz an das aufgeschriebene Wort. Wir spüren hinein in den Unterschied den das auf Körper und Geist macht und kehren zurück zu dem was uns gut gelungen ist (unsere Ressource). Mit dieser Ressource regulieren wir nun das andere zur Ruhe. Es wird sich überlagern und wir bauen die Restaktivität ab. Wiederholen wir dies nun so lange bis wir merken dass unser System in der Ruhe bleibt und uns der aufgeschriebene Begriff nicht mehr aus der Ruhe bringt. Wir brauchen jetzt keine Bücher mehr zu verfassen wegen dem Begriff. Wir konnten nachträglich den unerledigten Stresskreis zur Integration und Ruhe bringen und sind das Päckchen losgeworden, es wird uns weniger belasten.
Belasten uns also Gedanken und ist es gerade kein günstiger Zeitpunkt um in Ruhe darüber zu reflektieren so schreiben wir ihn auf für später. Manche schreiben sich auch Tagebücher, auch das hilft bei der täglichen Reflexion.
Ich persönlich bin dabei sogar bereits einen Schritt weiter gegangen und überführe meine reflektierten Texte und Lösungen zurück in Texte die ich teilweise veröffentliche (Publisher – Strategie). Die veröffentlichten Texte stellen dann sozusagen meine Ordnung im Geist dar. Die Rohtexte bleiben selbstverständlich privat. Was ich nicht als sinnvoll erachte ist die unreflektierten Rohtexte als ständige unüberlegte Posts z.B. auf Facebook zu verbreiten. Aus diesem Grund halte ich auch nichts von der unüberlegten und unreflektierten Blödsinn – Verbreitung auf modernen sozialen Medien. Das bringt dem Geist gar nichts.
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