Die erste Perle der Mala erinnert uns an die Verblendung. Falsche Annahmen über die Wirklichkeit schaden uns. Unwissenheit führt zu Leid. Verblendung, etwas falsches für richtig zu halten, ist das Gegenteil von Erleuchtung. Wir sollten die Welt verstehen lernen wie sie wirklich ist ohne die Täuschungen des Ego.
Das ist leichter gesagt als getan. Die Menschheit hat vor Jahrtausenden noch gedacht die Erde wäre eine Scheibe und hat sich getäuscht. Das bringt mich zu der interessanten Frage ob Siddhartha bereits ca. 500 vor Christus wusste dass auf der Erde immer gleichzeitig irgendwo Nacht und irgendwo Tag ist.
Wenn wir von Erleuchtung sprechen dann sprechen wir davon dass die Dinge so gesehen werden wie sie wirklich sind. Ohne es genau zu wissen gehe ich davon aus dass Siddhartha aufgrund seiner Erleuchtung und dem Sowohl – als auch – Gedanken wusste dass es sowohl Tag als auch Nacht sein konnte.
Auf gleiche Weise gehe ich wie selbstverständlich vom Multiversum Gedanken aus. Die größten Denker haben hier bereits wissenschaftlich Vorarbeit geleistet. Doch was ist dieses Multiversum? Die Universen bilden sich aus der Unendlichkeit der Möglichkeiten jedes einzelnen Menschen sich zu entscheiden. Jede Entscheidung tötet alle anderen Optionen die ebenfalls möglich gewesen wären.
In unterschiedlichen Universen bilden sich demnach die Abläufe wie sie auseinandergefaltet bei den einzelnen Entscheidungen in Ursache und Wirkung vonstatten gehen. Dies können wir am besten gefaltet an dem Punkt an dem sich alles in sich selbst faltet in der Zeitlosigkeit des absoluten Seins erkennen. An diesem Punkt erkennen wir ohne Zeit die Vielzahl der Möglichkeiten. Hier haben wir auch die Möglichkeit die Kette der Entfaltung aufgrund unserer Entscheidung zu stoppen bevor die Entfaltung stattfindet. Haben wir mit der Entfaltung begonnen (Tat / Karma) so hat die Entscheidung andere Möglichkeiten getötet.
Und es gibt auch unvorstellbare Möglichkeiten. Die hohen Siddhis ermöglichen es einem Yogi auch z.B. durch Wände zu gehen. Der Yogi hat dabei die Traumhaftigkeit dieser Welt erkannt. Ich selbst habe auch Möglichkeiten gesehen.
Zitat aus Die 108 Perlen der Mala
Wie täuschte sich die Taube, die über ein reifes Ährenfeld flog und das Rauschen und die Wellen im Getreide für den Ozean hielt. So berichtete sie es den anderen Tauben, und noch heute sind sie taub für die Wirklichkeit. Darüber lachen die erkenntnisreichen Vögel der Meere, die Lachmöven.
Die Entscheidung
Erkennen wir die grundsätzliche Unterschiedlichkeit der Vorstellung einer Reinkarnation und den Glaubenssätzen die Jesus vermittelt hat, dass jeder der fest an ihn glaubt nur ein Leben hat, so könnte man meinen dass Christen und Yogis in unterschiedlichen Universen leben. Das diabolische / trennende und das Ego haben dann ein Problem weil das Ego eine allgemeingültige Aussage fordert und nicht beides allgemeingültig wahr sein kann. Auch mit diesen unterschiedlichen Universen ist das Problem die Entscheidung denn die Entscheidung tötet alle anderen Möglichkeiten. Und wir wollen uns nicht täuschen. Wir haben gelernt dass Täuschung und Unwissenheit Leid verursacht.
In der Entscheidung gibt es jedoch keinen Unterschied. Wie meine ich das? Ganz einfach, ein Yogi entscheidet sich für das Absolute, für die höchste Sicht, die Erleuchtung. Bei Erreichen der Erleuchtung tritt der Yogi nach der Lehre von Buddha aus dem Kreislauf der Wiedergeburten aus. Er wird also wie Jesus sagt nur noch ein Leben haben. Auch die Jünger von Jesus haben sich entschieden Jesus zu folgen. Mit dieser Entscheidung haben sie regelmäßig in Jesus Nähe bestimmt einen ähnlichen Zustand eines Absoluten erlebt, hatten also erleuchtende Erkenntnisse. Ich würde die beiden Wege des Yogi und der Entscheidung Jesus zu folgen also gleichsetzen und behaupten in beiden Fällen gibt es keine Reinkarnation mehr. Das Absolute in Satchitananda ist nicht an Religionen gebunden. Die Religionen beschreiben nur unterschiedliche Wege.
Der Weg dorthin im Relativen unterscheidet sich natürlich. Im Relativen ist die Täuschung durch das Ego aber auch so allgegenwärtig wie die Frage ob 500 vor Christus die Erde als Scheibe gesehen wurde. Machtinteressen setzen sich durch, es gibt Grabenkämpfe, Streit um die Wahrheit, Hass und Gier. In diesem Relativen ist die Täuschung so groß dass man daher nicht über allgemeingültige Aussagen irgendwelcher religiösen Bücher streiten sollte. Wir lassen das also dann besser.
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